Posted on Oktober 10, 2016, von & gespeichert unter ICAHD Newsletter.


Das arabische Menschenrehtszentrum für den Golan , Al-Marsad, berichtet über eine Hauszerstörung  durch die israelische Besatzungsmacht im Dorf Majdal Shams am 7.9.2016.Die englische Pressemitteilung kann man nachlesen unter http://golan-marsad.org/en/press-release-israeli-authorities-demolish-home-in-majdal-shams-in-the-occupied-syrian-golan/

Bild dazu: Majdal Shams

Seit 1967 hält Israel den syrischen Golan völkerrechtswidrig besetzt und betreibt seitdem wie in der Westbank eine Politik der Landnahme durch Siedlungsbau und eine Zerstörung syrischer (arabisher) Dörfer und eine Verhinderung des natürlichen Wachstums arabischer Gemeinden. Syrisch-arabische Antragsteller bekommen nur in seltensten Fällen eine Baugenehmigung, während das für Siedler kein Problem darstellt. Das Anwachsens der Bevölkerung macht aber ein Bauen unumgänglich, wenn man nicht mit sehr vielen Menschen auf einem kleinen Raum zusammengepfercht leben will. Also ist man gezwungen, schließlich ohne Genehmigung zu bauen, und schon sind die israelischen Behörden vor Ort und erteilen Abrissverfügungen – ein perfides Spiel, wie wir es aus Israel, Ost-Jerusalm und der Westbank kennen.

Hintergrund

Bis zum 6-Tage-Krieg lebten 140 000 Menschen auf dem (syrischen) Golan, die in zwei Städten und 146 Dörfern wohnten. Die meisten (130 000) wurden vertrieben oder flohen, die beiden Städte, 130 Dörfer  und 112 Bauernhöfe wurden von den Israelis zerstört. Übrig blieben 7000 Menschen in sechs Dörfern, die heute auf 20 000 arabische Bewohner angewachsen sind. Israel hat den Golan 1981 völkerrechtswidrig annektiert, was aber von keinem Staat anerkannt wurde, und bisher 40 Siedlungen dort gebaut. Diese Siedlungen haben sich fruchtbares Land angeeignet und produzieren Fleisch, Kirschen, Äpfel, Wein und Mineralwasser, das auch nach Europa oder in die USA ausgeführt wird. Israel plant, die Siedlerpopulation auf 100 000 ansteigen zu lassen.