Posted on August 9, 2015, von & gespeichert unter ICAHD News, Wiederaufbaucamps.


20 Freiwillige aus 5 Ländern waren in Beit Arabiya in der Westbank bei Anata (am Rande Jerusalems)zusammengekommen, um in 14 Tagen für eine Familie von 14 Personen, deren Haus zweimal zerstört worden war, ein neues Zuhause geschaffen.

Der erste Tag: Nur das Fundament ist schon da, jetzt müssen 9 Säulen gegossen werden.

Der erste Tag: Nur das Fundament ist schon da, jetzt müssen 9 Säulen gegossen werden.

Die Schächte für die 9 Säulen werden mit Beton gefüllt: die Eimer mit dem Mörtel werden von Hand zu Hand weitergereicht.

Die Schächte für die 9 Säulen werden mit Beton gefüllt: die Eimer mit dem Mörtel werden von Hand zu Hand weitergereicht.

Am 3. Tag kann bereits die Decke gegossen und die Außenmauern hochgezogen werden.

Am 3. Tag kann bereits die Decke gegossen und die Außenmauern hochgezogen werden.

So geht es munter weiter: hier werden die Bodenfliesen ins Haus gebracht.

So geht es munter weiter: hier werden die Bodenfliesen ins Haus gebracht.

Die deutschen Teilnehmer mit Bauleiter Riyad.

Die deutschen Teilnehmer mit Bauleiter Riyad.

 

Jeff Halper von ICAHD und der 'Polier' Riyad.

Jeff Halper von ICAHD und der ‚Polier‘ Riyad.

 

 

Ein Teil der Internationalen in der 'Unterkunft': die Männer schlafen im offenen Zelt, die Frauen in einem großen Raum.

Ein Teil der Internationalen in der ‚Unterkunft‘: die Männer schlafen im offenen Zelt, die Frauen in einem großen Raum.

 

Beim Essen, hinten der Aufenthaltsraum (nachts Schlafraum für Männer).

Beim Essen, hinten der Aufenthaltsraum (nachts Schlafraum für Männer).

 

Letzter Tag, das Haus ist fertig. Jetzt werden noch Obstbäume gepflanzt.

Letzter Tag, das Haus ist fertig. Jetzt werden noch Obstbäume gepflanzt.

 

Die Familie H. kann endlich in ein Haus einziehen und muss nicht mehr mit 14 Personen in 2 Zimmern wohnen.

Die Familie H. kann endlich in ein Haus einziehen und muss nicht mehr mit 14 Personen in 2 Zimmern wohnen.

Die britische 'Franktion' des Camps bei der Hauseinweihung.

Die britische ‚Fraktion‘ des Camps bei der Hauseinweihung.

 

Zur Feier des Tages darf getanzt werden: natürlich nur die Männer!

Zur Feier des Tages darf getanzt werden: natürlich nur die Männer!

Reuven Moskowitz war zur Einweihungsfeier eingeladen und war dabei.

Reuven Moskowitz war zur Einweihungsfeier eingeladen und war dabei.

 

Das Rebuilding Camp war trotz der Hitzewelle mit Temperaturen von 35-40 Grad eine wunderbare Erfahrung, vor allem wegen der interessanten Aktivisten aus den verschiedenen Ländern. Die Unterbringung war natürlich ‚primitiv‘ aber das hat eigentlich nicht sehr gestört. Wir konnten jeden Tag duschen (!!), wurden sehr gut verpflegt (jeden Tag auch Humus und Falaffel, wenn man wollte) und hatten immer genug Wasser, Tee, Kaltgetränke. Jeden Abend, manchmal auch mittags, gab es erstmal eine Scheibe Melone – das tat gut.

Im Wechsel mit den Arbeitstagen gab es ein umfangreiches ‚educational programme‘: wir sind z.B. nach Susiya, das von Zerstörung bedroht ist, gefahren und anschließend nach Hebron zur ‚Youth Against Settlement‘ und zum Deheisheh-Flüchtlingslager bei Bethlehem, nach Ramallah zu einem Gespräch mit Gerard Horton von Military Court Watch und zur palästinensischen Menschenrechtsorganisation Al Haq, nach Jerusalem zum UN-Büro von OCHA, nach Bethlehem zu BADIL, wo wir über die Flüchtlingsproblematik informiert wurden, und nach Tel Aviv/Jaffa wo wir an einer Zochrot-Tour teilnahmen und lernten etwas über zerstörte und völlig verschwundene arabische Stadtviertel. Wir waren auch bei Beduinen im Jordantal (Wasserproblematik!) und haben die Metallkonstruktion für ein Zelt errichtet.

Außerdem gab es abends in unserem Camp Vorträge von Aktivisten wie Jonathan Cook (über Palästinenser in Israel), von BDS-Aktivisten (BDS-within), Ex-Soldaten (Breaking the Silence) und Wehrdienstverweigerern.
Am bittersten ist, dass  in Dhamash in Lot (Israel)  drei Häuser zerstört worden sind. Wir hatten die Aktivisten vor Ort am 30.7. besucht, am 3.8. kamen die Bulldozer. Israel macht auch vor Hauszerstörung innerhalb der grünen Linie nicht Halt. Kein palästinensisches Haus ist sicher, wenn es ‚illegal‘ gebaut werden musste, weil die israelischen Behörden in 96% der Fälle die Baugenehmigung verweigern.

Am Ende stellte sich heraus, dass die Kosten des Wiederaufbaucamps die Einnahmen überstiegen. Darum bitten wir um Spenden für dieses und weitere Häuser, sowie für die Arbeit von ICAHD:

Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen e.V.

IBAN: DE45290500001012554003

Bremer Landesbank: BRLADE22XXX;

Stichwort: ICAHD