Die israelischen Behörden haben erneut den Hof von Atta Jaber zerstört
Am Mittwoch, dem 21.Februar 2018 zerstörten die Bulldozer von Israel’s “Zivil”-Verwaltung ( so nennt Israel seine Militärregierung die über 7 Millionen Palästinenser in der West Bank und in Gaza herrscht), den Hof der Familie Jaber im Bakatal, in der Nähe von Hebron. Normalerweise wäre dies kein besonders bemerkenswertes Ereignis:
Tagtäglich finden Dutzende solcher Aktionen gegenüber Palästinensern statt, von Hauszerstörungen (52000 Häuser und Gebäude wurden in den Besetzten Gebieten seit 1967 dem Erdboden gleichgemacht. Das Haus der Familie Jaber wurde bereits zweimal zerstört und von ICAHD wieder aufgebaut) über das Entwurzeln von Olivenhainen und Feldern bis hin zum Aufschneiden der Bewässerungssysteme, der Zerstörung von Brunnen, der Inhaftierung von Kindern, und, praktisch täglich, der Erschießung von Jugendlichen, die protestieren.
Aber der Fall Atta Jaber ist ein Besonderer: Er und seine Familie illustrieren jede Ebene des Widerstandes gegen die israelische Besatzung. Vom Versuch auf einer winzigen Farm zu überleben, einer Farm, deren Land Israel für sich beansprucht, bis hin zu dem Versuch, überhaupt ein Dach über dem Kopf zu behalten, ihr Zuhause gegen die nahewohnenden Siedler zu verteidigen ( die es bereits einmal besetzt und verbrannt haben). Atta Jaber wurde geschlagen und von der israelischen Armee eingesperrt, und er sagte vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf aus.
Die Zivilverwaltung behauptet, das Land Atta Jabers sei Staatsland, obwohl die Familie darauf seit Generationen gelebt hat und Grundbuchpapiere aus ottomanischer Zeit vorweisen kann.
Und so kamen die Bulldozer dann überraschend, begleitet von Soldaten, und zerstörten die Ernten auf den kleinen Feldern der Familie, die Terrassierung, die Atta Jaber sorgfältig, Stein für Stein, angelegt hatte, die Zisterne, die er zum Sammeln von Regenwasser gegraben hatte (von der israelische Behörden behaupten, auch sie gehöre dem Staat). 150 Obstbäume wurden entwurzelt, einschließlich Oliven, Feigen, Weinstöcken und Mandelbäumen. Atta schätzt den Schaden auf ca. 50000 $.
Atta Jaber ist ruiniert; seine Familie, die ohnehin von dem kleinen, verbliebenen Stück Land nur mühsam leben konnte, ist mittellos. Am Telefon von Jeff Halper gefragt, was er nun tun wolle, antwortete Atta “ Weiterkämpfen, wieder aufbauen was ich kann, bis sie das nächste Mal kommen, versuchen, etwas zu pflanzen.” Aber dann, Jeffs Betroffenheit spürend, sagte er “Aber wir müssen stark bleiben, Jeff, und weiter kämpfen.
ICAHDs Verbindung zur Familie Jaber besteht seit 1998, als das Haus der Familie von den israelischen Behörden zum ersten Mal zerstört wurde, wegen fehlender Baugenehmigung, eine Genehmigung, die die israelische Zivilverwaltung Palästinensern nicht gibt. Atta hatte 5 Jahre lang versucht, durch Bewerbungen bei den Behörden die Erlaubnis zu erhalten, auf seinen eigenen Grund und Boden ein Haus zu bauen. Aus schierer Verzweiflung baute er schließlich ohne Genehmigung.
Nach der Zerstörung wurde Attas Haus mit Hilfe von ICAHD und CPT (Christian Peacemakers Teams) wieder aufgebaut, aber bereits im nächsten Monat zum zweiten Mal zerstört. Bei dieser brutalen Zerstörung wurde Atta verletzt und verhaftet. Da Atta nirgendwo anders hingehen konnte, bestand er darauf, erneut aufzubauen, und das Haus steht immer noch.
Im Januar 2000 drangen Hunderte von Siedlern an einem Freitagabend in das Haus der Jabers ein und blieben dort, unter Polizeischutz während des Sabbaths. Am Abend, nach Gebeten und bevor sie dann gingen, schlugen sie alles kurz und klein und verbrannten es. Trotz der Gegenwart von israelischen Friedensaktivisten, die aus Solidarität gekommen waren, und obwohl die israelische Polizei und Regierungsbeamte die ganze Zeit über anwesend waren, und die Familie daran hinderten, sich ihrem Haus zu nähern, konnten die Siedler unbehelligt abziehen und in ihre Häuser zurückkehren. Niemand wurde verhaftet, obwohl es ein Video gab, dass die Attacke dokumentierte.
Im jahre 2002 wurde das Haus von Attas Bruder Jawdi ebenfalls zerstört. Heute leben 17 Personen in Attas und Jawdis kleinem Elternhaus, das gegenüber von Attas Haus auf der anderen Straßenseite liegt. (Ihr alter Vater starb an mehrfachen Knochenbrüchen, die er sich zuzog, als er, bei dem Versuch, seine Enkelkinder, die von Siedlern mit Steinen beworfen wurden, stürzte.)
2007 versuchte die Familie ein kleines Wasserreservoir zum Auffangen von Regenwasser zu bauen. Auch dieses wurde zerstört.
Die Familie, Atta, seine Frau Rudina, ihre drei Töchter und der Sohn hat schon viele Gewaltakte durch die extrem religiösen Siedler von Kirjat Arba erfahren. 90% der Siedlung wurden übrigens auf dem Land Atta Jabers gebaut. Sowohl Atta als auch Rudina sind schon mehrmals zusammengeschlagen worden, und dreimal hatte Rudina eine Fehlgeburt aufgrund der Schläge und des Stresses.
Über die Jahre hinweg hat die Familie gruselige Filmdokumente von der gegen sie gerichteten Siedlergewalt erstellt, die zeigen, wie Siedler Steine auf sie werfen, ihr Land zerstrampeln, ihre Anpflanzungen entwurzeln und durch eigene Bäume ersetzen. Die Filmdokumente zeigen auch Israelische Siedler, die mit Maschinenpistolen bewaffnet, ihre kleinen Kinder an der Hand führend auf Attas Land kommen, begleitet von israelischen Regierungsbeamten. Eine Aufnahme zeigt einen Mann, der Atta und seiner Familie zuruft: ”Ihr seid keine menschenlichen Wesen!”, wodurch der schiere Hass deutlich wird, den diese Siedler empfinden. ( Dies ist nur ein kurzer Ausschnitt aus den vielen Schikanen, die die Familie erlebt hat.)
Im Lauf der Jahre haben Jeff Halper und andere ICAHD-Mitgliederimmer wieder an gewaltfreien Widerstandsaktionen teilgenommen, bei denen sie den Bulldozern gegenüberstanden.
ICAHD hat die Geschichte der Familie immer wieder ins Rampenlicht gerückt und hat viele Delegationen zur Familie gebracht, besonders im Rahmen der Studienreisen und der internationalen Wiederaufbaucamps.
Im August 2009 beantragte Atta die Hilfe des norwegischen Flüchtlingsrates und seiner Rechtsabteilung, der Society of St. Ives, um gegen die Beschlagnahme seines Landes vorzugehen.
Vor der Besatzung besaß Attas Familie 400 Dunams ( 100 Morgen). Das Meiste davon wurde, unter Verletzung internationalen Rechts, beschlagnahmt. Atta versuchte die Besitzansprüche für die letzten 10,5 Dunams zu behalten.
Er sagte im März 2013 vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen aus, seine Geschichte ging also in die offiziellen Dokumentationen über israelische GEsetzesverletzungen ein. Seitdem hat Atta die schriftliche Bestätigung des israelischen Gerichtes, die besagt, dass sein Haus sicher ist und nicht wieder zerstört warden wird. Allerdings macht der Gerichtsbeschluss auch klar, das sein Land Staatsland ist Und dass Israel plant, die Siedlung Kirjat Arba zu erweitern und einen neuen Stadtteil auf Attas Land aerrichten wird. Er wird Nofei Hebron “Blick auf Hebron”, heißen.
Bitte warden sie aktiv und unterstützen sie die Familie Jaber. Hier ist ein 5-minütiger Film über Atta, den Sie anschuen und in Ihrem Netzwerk verbreiten können.
Telling their story. Watch this five-minute film of Atta and then send it to your network. https://icahd.org/2016/04/04/atta-jabers- story/
Lobbying your MP. This story puts a human face on the Occupation. Continue to urge your MP to write to the FCO demanding that Israel be called to account for its violations of the 4 th Geneva Convention.
Donating to the Atta Jaber family. Help them to continue resisting Israeli displacement of Palestinians from their land. Your donation will allow Atta to continue living in his home and farming his land. Donations collection will be starting ASAP.