Am Montag, 19. August, zerstörte die IDF alle Häuser einer Beduinengemeinde des Ka’abneh Stammes, die in der Nähe von Bir Nabala leben, auf besetztem Jerusalemer Gebiet. 30 Menschen blieben zurück ohne ein Dach über dem Kopf.
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Mittwoch, 21. August 2013, kamen Behördenvertreter von der Polizei begleitet zu den Gebieten der Beduinen im Negev und zerstörten Häuser: ein Haus in Sawawin südwestlich von Segev Shalom, ein Haus in der Gemeinde ‚Ar’aba und eines in El-Araqib zum wiederholten Mal.
Bericht des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten in den besetzten Gebieten (OCHA-opt) vom 26. August 2013
1. Update über die Vertreibung der Bir Nabala Beduinen Gemeinschaft im Tel al Adassa Gebiet, Regierungsbezirk Jerusalem
Am 25 August 2013, verließen die übriggebliebenen Mitglieder der Bir Nabala/ Tel al Adassa Beduinen Gemeinschaft zusammen mit ihren Herden ihr Gebiet und überquerten die Grenze zur Westbankseite. Diese Entwicklung war eine Folge der Zerstörung aller ihrer Gebäude/Zelte durch die israelischen Behörden am 19. August (s. unten). Zu dem Zeitpunkt wurden die Bewohner aufgefordert, das Gebiet für immer zu verlassen. Sie hatten seit 1967 in diesem Gebiet gelebt und waren am gegenwärtigen Ort seit 1987 ansässig, gerade innerhalb der Stadtgrenzen Jerusalems.
Im Jahre 2013 hat es einen signifikanten Anstieg der Zerstörungen und Vertreibungen in Ost-Jerusalem gegben. Die Zahl der in Ost-Jerusalem vertriebenen Menschen liegt 2013 bei über 200, bei weitem die höchste Zahl seit 2009, und mehr als alle Vertriebenen aus den Jahren 2011 und 2012 zusammengenommen.
Die anfänglichen Informationen besagten, dass die von der Zerstörung betroffenen Familien vorübergehend an zwei Orte gegangen sind. Zusammen mit früheren Vertreibungen aus den Jahren 2010/2011 sind Mitglieder der Gemeinschaft jetzt an vier Orte verstreut. Laut den Bewohnern führten sie die meisten ihrer ausgewachsenen Schafe am 25. August zu den neuen Orten, als die Israelis zu diesem Zwecke den Grenzzaun öffneten. Falls nicht Mitglieder der Gemeinschaft zurückkehren dürfen wird die Bir Nabala Beduinengemeinschaft die erste vertriebene Gemeinschaft sein, die vollständig auf die Westbank-Seite umgesiedelt wurde (s.unten).
Hintergrund zur Bir Nabala/ Tel al Adassa Beduinen Gemeinschaft
Die Bir Nabala Beduinen Gemeinschaft befindet sich auf der „Jerusalemer Seite“ der Mauer ungefähr 200 m von Bir Nabala entfernt. Die Gemeinschaft ist eine von ungefähr 16 palästinensischen Gemeinden (zusammen 2500 Menschen), die auf der „Jerusalemer Seite“ leben obwohl die Mehrheit ihrer Bewohner Westbank-Ausweise hat. Die Bewohner dieser Gemeinden berichten über schwierige Lebensbedingungen, besonders wegen der Bewegungs- und Zugangsbeschränkungen durch die Mauer und wohnortbezogener Probleme.
Da die Gemeinschaft seit Fertigstellung der Mauer 2007 vom Dienstleistungszentrum Bir Nabala abgeschnitten ist, hat sie einen erschwerten Zugang zu Bildungseinrichtungen, dem Gesundheitswesen und zu Wasser. Im Jahre 2010/2011 verließen vier Familien (33 Personen, davon 20 Kinder) den Ort wegen der unhaltbaren Situation und der Bewegungs- und Zugangsbeschränkungen; diese Familien leben jetzt im Dorf Jaba’ village und der Stadt Bir Nabala. Am 19 August zerstörten die israelischen Behördenvertreter alle 21 übriggebliebenen Bauten, davon 6 Wohnbauten, mit der Begründung, dass sie keine israelische Baugenehmigunmg gehabt hätten. Als Folge der Zerstörungen wurden sieben palästinensische Familien vertrieben, zusammen 39 Personen, davon 18 Kinder.
2. Zerstörungen im Viertel At Tur in Ost-Jerusalem, Regierungsbezirk Jerusalem
Heute, am 26. August zerstörten die israelischen Behörden ein palästinensisches Wohngebäude im Khalet al Ein Gebiet des Wohnviertels At Tur in Ost-Jerusalem. Die Hauszerstörung machte die Menschen zweier Haushalte zu Vertriebenen, insgesamt neun Personen, darunter fünf Kinder im Alter von drei Monaten bis sechs Jahren. Das zerstörte Gebäude liegt auf dem Gebiet des geplanten Nationalparks zwischen Al Isawiya und At Tur. Neue Informationen besagen, dass mindestens zwei bewohnte Gebäude und ein im Bau befindliches heute in der Nähe zerstört wurden.
Der heutigen Zerstörungen gingen voraus die Einebnung von Land und Zerstörung der Zufahrtsstraße , die zu den Häusern in dem Gebiet führt, sowie eine Anzahl Zerstörungen und Einebnungsaktivitäten in dem Gebiet. Im Februar zerstörten israelische Polizeikräfte zum ersten Mal die Zufahrtsstraße. Seitdem sind alle fünf palästinensischen Häuser auf dem Gebiet zerstört worden, was zur Vertreibung von 45 Personen führte, darunter 45 Kinder, von denen jedoch noch viele in dem, Gebiet ansässig sind, entweder in den Trümmern ihrer ehemaligen Häuser oder in neugebauten Behelfswohnungen.
Der geplante Nationalpark hat eine Menge Bedenken ausgelöst, besonders wegen der Begrenzung des Raumes, der noch für Bebauung durch palästinensiche Gemeinden in Ost-Jerusalem übrig bleibt (s. Fallstudie zu Al Isawiya in OCHA oPt, “East Jerusalem: Key Humanitarian Concerns,” pg. 42-43) und wegen der Verbindung, die dieser Park zwischen israelischen Siedlungen in dem Gebiet bilden und damit den Zusammenhang der palästinensischen Gebiete in der Westbank zerstören würde.
Für weitere Auskünfte, kontaktieren Sie Elin Asgeirsdottir, 054 33 11 8411
Für weitere Infos über Hauszerstörungen, Vertreibungen und grenzbezogenen Themen, die Palästinenser betreffen:
OCHA oPt Fact Sheet, “The Humanitarian Impact of the Barrier,” July 2013, available at: http://www.ochaopt.org/documents/ocha_opt_barrier_factsheet_july_2013_english.pdf.
OCHA oPt Fact Sheet, “East Jerusalem: Key Humanitarian Concerns,” December 2012, available at: http://www.ochaopt.org/documents/ocha_opt_Jerusalem_FactSheet_December_2012_english.pdf.
OCHA oPT Special Focus report, “East Jerusalem: Key Humanitarian Concerns,” March 2011, available at: http://www.ochaopt.org/documents/ocha_opt_jerusalem_report_2011_03_23_web_english.pdf
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