Ein Mob
Am Mittwochabend, dem 12. Mai 2021, sah ich entsetzt zu, wie der Kanal 11 des israelischen Fernsehens den Mob zeigte, der in einer Hauptstraße von Bat Yam marschierte, Geschäfte von Arabern zerstörte und versuchte, einen Araber zu lynchen, der in seinem Auto vorbeifuhr. Keine Polizei war anwesend, um den wild gewordenen Mob zu stoppen. Es wurde behauptet, dass Polizisten an der Grenze zu Jaffa in Alarmbereitschaft waren, um Konfrontationen des Mobs mit Arabern aus Jaffa zu verhindern. Die Medien waren voll von Berichten über Mobs auf beiden Seiten, die an anderen Orten im ganzen Land das Gleiche versuchten – Lynchmorde und Zerstörung von Eigentum.
Am Abend zuvor war hier im Kibbutz Shefayim eine Alarmsirene zu hören, aus Angst, dass eine in Gaza abgefeuerte Rakete hier einschlagen würde. Für einen Moment drang die Angst vor Tod und Zerstörung in mein Herz und ich konnte die Angst besser verstehen, in der Millionen von Palästinensern und Israelis leben, die Angst vor den Kämpfern und Waffen der anderen Seite. Dies ist nicht die Angst vor dem Lynchen und der Zerstörung durch einen Mob. Es ist die Angst vor „legitimen“ Kampftruppen, die in organisierter und professioneller – und weitaus effektiverer – Weise das Gleiche tun, was der Mob zu tun versucht…