Ein neuer Bericht von Defense for Children International – Palestine (DCIP)
Dezember 2020
Zwischen dem 1. Januar 2016 und dem 31. Dezember 2019 dokumentierte Defense for Children International – Palestine (DCIP) 108 Fälle, in denen palästinensische Kinder, die vom israelischen Militär verhaftet worden waren, während der Verhörperiode zwei oder mehr Tage lang in Isolation gehalten wurden.
Die durchschnittliche Dauer der Isolation betrug in diesem Datensatz 14,3 Tage. Fast 40 Prozent, 43 Kinder, ertrugen eine längere Isolationsdauer von 16 oder mehr Tagen. Obwohl hauptsächlich erwachsene Häftlingspopulationen untersucht werden, weisen zahlreiche wissenschaftliche Quellen darauf hin, dass nach 15 Tagen „einige der schädlichen psychologischen Auswirkungen der Isolation irreversibel werden können“.
Die längste dokumentierte Dauer der Isolation betrug 30 Tage, die kürzeste drei Tage. Quteiba B. war 16 Jahre alt, als er am 23. September 2018 verhaftet wurde, und wurde im israelischen Verhör- und Gefangenenlager Asqalan, das sich innerhalb Israels befindet, 30 Tage lang isoliert. Bei den 108 Kindern, deren Fälle vom DCIP dokumentiert wurden, handelte es sich ausschließlich um Jungen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren, von denen 70 im Alter von 17, 30 im Alter von 16, sieben im Alter von 15 und einer im Alter von 14 Jahren waren.
Die Kinder wurden von den israelischen Behörden einer Reihe von Straftaten beschuldigt, vor allem dem Werfen von Steinen, Molotowcocktails oder Granaten; 76 Kinder im Datensatz wurden solcher Straftaten beschuldigt. Weitere 22 Kinder wurden des Waffenbesitzes beschuldigt, und 10 Kinder wurden der Mitgliedschaft in einer militärischen Zelle beschuldigt. Andere Anschuldigungen reichten von Aufwiegelung auf Facebook und der Verschwörung eines Angriffs bis hin zur Mitgliedschaft in einer verbotenen Organisation oder der Hilfe für eine gesuchte Person.
Von den 108 Fällen wurden einige Kinder an mehreren Orten inhaftiert, mindestens 52 Kinder wurden jedoch im Verhör- und Gefangenenlager Al-Jalame (auch als Kishon bekannt) festgehalten; mindestens 29 Kinder wurden im Verhör- und Gefangenenlager Petah Tikva festgehalten; mindestens 32 wurden im Gefängnis Megiddo und mindestens 14 im Verhör- und Gefangenenlager Al-Mascobiyya in Jerusalem festgehalten. Diese Einrichtungen befinden sich innerhalb Israels, und alle werden vom Israelischen Strafvollzugsdienst (IPS) und der Israelischen Sicherheitsbehörde betrieben oder kontrolliert. Palästinensische Kinder werden während einer Haftzeit oft zwischen den Zentren transferiert.
Originalversion unter: https://d3n8a8pro7vhmx.cloudfront.net/dcipalestine/pages/5323/attachments/original/1606920678/Solitary_Report_2020_FINAL_021220.pdf