Posted on August 11, 2016, von & gespeichert unter ICAHD News.


(aus: Instituto Manquehue 30. Juli 2016) englisches Original: http://en.institutomanquehue.org/publications/news/500-rabbis-urge-israel-stop-palestinian-homes.html

Über 500 Rabbiner aus Israel, Großbritannien, den USA und Kanada haben an den israelischen Premierminister Netanjahu appelliert, die Zerstörung palästinensischer Häuser zu stoppen. Die Rabbiner für Menschenrechte (RHR) sagen, Netanjahus Position verstoße gegen internationales Recht und gegen die jüdische Tradition.

Bild zu 500 Rabbis

Der Brief der Rabbiner folgte der Ankündigung des israelischen Premierministers, 400 palästinensische Häuser im von Israel kontrollierten Teil der Westbank, bekannt als C-Zone, zu zerstören.

Tausende sind gezwungen ohne Baugenehmigung zu bauen und es wird großes Leid verursacht, wenn jedes Jahr allein in der C-Zone Hunderte von Häusern zerstört werden,“  erklären die Rabbiner in ihrem Brief und fügen hinzu, dass die israelischen Flächennutzungspläne „die Möglichkeiten Häuser zu bauen für Palästinenser stark einschränken, sogar auf Land, das der Staat als ihr eigenes anerkannt hat.“

Laut den Rabbinern gibt es für Palästinenser  „keine Vertretung und keine Möglichkeit für ihre eigenen Gemeinden vernünftig zu planen, denn die lokalen und regionalen Planungskomitees wurden 1971 abgeschafft. Jetzt plant die Armee für sie.“

Ende Januar klagten die Vereinten Nationen Israel an, illegal 77 Häuser von Palästinensern, darunter viele Kinder, in Ost-Jerusalem und den Bezirken Ramallah, Jericho und Hebron zerstört zu haben.

„In den letzten drei Tagen wurden 77 Palästinenser, mehr als die Hälfte davon Kinder, obdachlos geworden,“ sagt das UN-Büro zur Koordinierung Humanitärer Angelegenheiten (OCHA) in einer Erklärung und fügt hinzu, dass einige der zerstörten Einrichtungen von der internationalen Gemeinschaft zur Verfügung gestellt worden waren, „um Familien in Not zu unterstützen“.

„Zerstörungen die zu gewaltsamen Räumungen und Vertreibungen führen laufen Israels Verpflichtungen nach internationalem Recht zuwider und erzeugen unnötiges Leid und Spannungen. Sie müssen sofort damit aufhören,“ sagt OCHA.

Laut UN-Büro führte Israel 2014 eine Rekordzahl von Zerstörungen in Ost-Jerusalem und der C-Zone durch.

„Die israelischen Behörden zerstörten 590 palästinensische Häuser/Bauten in der C-Zone und Ost-Jerusalem und machten 1177 Menschen obdachlos – die höchste Zahl von Vertreibungen in der Westbank seit OCHA dieses Thema 2008 systematisch zu dokumentieren begann.

Israel besteht darauf, dass Zerstörungen durchgeführt werden, weil Häuser ohne Genehmigung gebaut werden, aber UN-Büro OCHA sagt, die Planungsmaßnahmen der israelischen Behörden in der C-Zone und in Ost-Jerusalem „diskriminieren die Palästinenser“.

Palästinenser sind in einem Teufelskreis gefangen: sie bauen ohne Genehmigung und ihnen werden später die Häuser wieder abgerissen.

„Palästinenser müssen Gelegenheit haben, sich an einem fairen und gerechten Planungssystem zu beteiligen, das auch ihre Bedürfnisse berücksichtigt,“ sagt OCHA.